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Von der Theorie in die Praxis |
Sie
sind bekennender Sexist, aber haben bisher noch keinen wirklichen Weg für sich
gefunden, Ihrer Leidenschaft entsprechend nachzugehen ? Im Zeitalter von
Gleichberechtigung und kinderwagen-schiebenden Männern fühlen Sie sich gehemmt,
Ihrem kleinen Freund den verdienten Auslauf zu gewähren ? Sie wollen endlich
mal abfeuern, wie weiland der Kapitän der „Schleswig-Holstein“ an der Danziger
Westerplatte ? Da können wir gerne Abhilfe schaffen ! In den kommenden Wochen werden wir an dieser Stelle eine kleine Hilfestellung geben, wie Sie sich
endlich erotisch entfalten und Ihren anthropologischen Grundbedürfnissen
Rechnung tragen können. So kümmert sich die folgende Serie um das leibliche
(und gegebenenfalls auch weibliche) Wohl und geht dabei inhaltlich wie
sprachlich knapp unter die Gürtellinie. Um Ihrer testosterongeschwängerten
Weltanschauung gerecht zu werden, haben wir einen hierarchischen
Hindernisparcours entwickelt, der mit einer lockeren Aufwärmübung anfängt und
sich anschließend von Mal zu Mal im Schwierigkeitsgrad immer weiter steigert.
Die zu bewältigenden erotischen Abenteuer sind dabei an eine der Bundeswehr
nicht unähnliche Laufbahnstruktur angelehnt und bauen kontinuierlich
aufeinander auf. Seien Sie versichert: Nach bestandenem Abschluss unseres Lehrgangs werden sogar Sie kleiner zwanghafter Onaneur in
einen Zustand versetzt werden, der Ihnen selbst im Vatikan während der
Christmette den Geschlechtsakt garantiert.
Heute: Die Vereidigung
Einsatzgebiet: Besuch der Ü-30-Party „Das beste aus den 70ern, 80ern
und die Hits von Heute (Mit Discjockey Jürgen vom Lokalradio)“
Zu erreichende Kompetenz: Verständnis von Grundlagen der zwischengeschlechtlichen Kommunikation und weiblicher Funktionsweise auf basaler Ebene
Zu erreichende Kompetenz: Verständnis von Grundlagen der zwischengeschlechtlichen Kommunikation und weiblicher Funktionsweise auf basaler Ebene
Dienstgrad bei erfolgreichem
Absch(l)uss: Genital-Gefreiter
Basics: Bevor wir uns ins Abenteuer stürzen, seihen vorher
nochmal kurz die Grundlagen der kommenden nächtlichen Initiation geklärt:
1.)
Zum Thema Kleiderordnung und phänotypischer Ausprägung der Gästeschar einer
Ü-30-Party sollten wohl bereits alle relevanten Bemerkungen hinreichend
abgefrühstückt sein. Und ja: Es handelt sich bei allen bisher vernommenen
Geschichten nicht um Mythenbildung, Vorurteile oder Klischees, sondern um die
verifizierte Faktenlage nach streng empirischer Forschung. Vergessen wir aber
diesen ganzen Schönheits-Scheiß. Wer bisher Kaviar nur aus dem Kochbuch kennt,
der weiß zu Anfang auch mal einen soliden Erbseneintopf zu schätzen. Also
stellen Sie sich ruhig mit an die von Rubensbräuten und solariums-gegerbten
Wasserstoffblondinen bevölkerten Stehtische. Doch Obacht; es lauert zumindest
eine optische Gefahr, bei der sich selbst der sexuell Einäugige sehnsüchtig den
Grauen Star herbeiwünscht: Die intime Rasur-Revolution fand in aller Regel NACH
der sexuellen Sozialisation der anwesenden Damenschar statt. Wer also in dieser
Altersgruppe offiziell dem weiblichen Geschlecht zugerechnet wird, ist prinzipiell
schon mal des Genital-Chinchillas im höchsten Maße verdächtigt. Richtig haarig
wird es allerdings, wenn das ausgesuchte Objekt der fleischlichen Begierde den
obligatorischen Balztanz zu Klängen aus Nenas Diskographie abreißt. Wenn Sie wirklich
nur das glauben wollen, was Sie auch tatsächlich sehen können, sollten Sie bei
solchen Damen zwecks prä-koitaler Schlagrodung im Beckenbereich Ihre Streitaxt mitbringen.
Wer es hingegen flauschig mag, dem sei der Einsatz eines Vertikutierers
anempfohlen.
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Der Ort der körperlichen Begegnung |
2.)
Wer mit der Umsonst-Mentalität des Internets vertraut ist, wird an dieser
Stelle keine großen kulturellen Grundsatzkonflikte austragen müssen: Im Prinzip
läuft die Struktur der Kopulation hier in etwa so ab wie in der Ihnen bereits bestens
bekannten Bretterbude kurz hinterm Ortsausgangsschild. Nur eben, dass die
Klimax der Nacht nicht in mit Plüschtieren versehenen Himmelbetten ihren
Austragungsort findet, sondern auf dem Rücksitz Ihres auf dem
Schotter-Parkplatz stehenden Opels. Konkret gesprochen also das gleiche wie bei
Open-Office: Die Basics sind denen vom völlig überteuerten Word recht ähnlich,
es gibt lediglich ein paar Abstriche in der Handhabung zu verkraften, dafür ist
es aber schnell besorgt und völlig kostenlos.
3.)
Für die genaue Erfolgsberechnung zur Abendgestaltung braucht es nur einen kurzen
Blick auf die folgenden Parameter:
-
Sie haben zumindest Geld am Mann für eine handvoll Getränke-Chips
-
Sie haben kein Übergewicht oder können dieses Manko durch eine zweite handvoll
Getränke-Chips kompensieren
-
Sie zählen nicht zur relevanten Zielgruppe des ZDF-Abendprogramms oder
können dieses Manko durch eine dritte handvoll Getränke-Chips kompensieren
-
Der Zeitraum Ihrer letzten rituellen Waschung lässt sich noch glaubhaft in
Wochen beziffern oder Sie sind der fachmännischen Desodorierung firm (Hier nützt auch eine Sackladung Korn-Cola-Coins als Ausgleich nichts mehr)
Sollten
Sie hinter mindestens einem der vorangegangenen Punkte einen Haken gesetzt
haben, sind sie quasi zum Geschlechtsakt verdammt. Wer in diesem Etablissement
wirklich noch ab halb drei sehnsüchtig auf seinen Valentin wartet, der wird
üblicherweise im regulären Diskobetrieb nur noch von Zoophilisten angesprochen.
Scheitern Sie also selbst bei dieser Zielgruppe, wird wohl auch ein Besuch im abgeranzten
Saunaclub des Nachbarortes trotz prall gefülltem Portmonee und Beinkleid ergebnislos
verlaufen.
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Signifikante Person: Die Flüsterin |
Ran an den Feind: Damit haben Sie alle basalen Informationen beisammen,
also ab auf den Floor. Eiserne Regel: Den Laden erst nach 2 Uhr betreten. Ziemlich
genau zu diesem Zeitpunkt verlassen die glücklich verheirateten und nur an Tanz
und Schnack interessierten Damen das Parkett, um sich im elfenbeinfarbenen
Untertürkheimer nach Hause eskortieren zu lassen. Jeder Smalltalk mit femininen
Gästen ist somit ab diesem Zeitpunkt ein direktes Vorstellungsgespräch oder
eine Herstellung von Kontakten zu eben jenen. Denn das jetzt noch anwesende Weibsvolk
spaltet sich in exakt zwei Lager: Die zwingend paarungswilligen Mädels und die
zurückhaltenden, aber bei der Auswahl behilflichen besten Freundinnen. Letzteren
sollte zunächst Ihre volle Aufmerksamkeit gelten, denn hierbei handelt es sich
um die sogenannten „Flüsterinnen“: Obwohl nicht am Austausch von Körpersäften
interessiert, steuern sie mit ihrer Meinung maßgeblich die Urteilsfindung ihrer notgeilen Gefährtinnen.
Sobald Sie also nach einer dialogischen Einstiegsphase kurz auf den sanitären Anlagen sich des Bieres entledigen und
amtlich entgasen, beratschlagen die beiden darüber, ob Sie das Prädikat „süß“, „Arschloch“ oder den ultimativen Killer "nett" erhalten. Klingt reichlich dämlich, ist aber Part of the Game.
Haben Sie der Flüsterin vor dieser Urteilsphase durch einen sinnfreien Spruch
ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert oder sich beim Prosecco-Kauf als nicht allzu
knickerig erwiesen, ist dies häufig schon die halbe Spreize bei der
eigentlichen Zielperson.
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Verstehen Sie den Gang zu den Aborten sinnvoll zu nutzen ! |
Aber
gut, Sie sind zurück vom Pott und es geht in die heiße Phase. Die Flüsterin hat
sich derweil an die Theke verzogen. Dieses Zeichen sollten Sie zu deuten
wissen. Jetzt heißt es, die Initiative zu ergreifen ! Gebärden Sie sich als van
Gaal-sches Feierbiest. Auch wenn der auf solchen Feten abgespielte akustische
Sondermüll in ihren Ohren klingt wie eine Stalin-Orgel für den
Wehrmachts-Landser: Jeder Song muss nun von Ihnen beklatscht werden wie der
Fall der Mauer. Textsicher sind Sie sowieso, denn den Refrain hat man sich eh
nach dem ersten Halbsatz draufgeschafft. Die auditive Ummalung spielt hier übrigens eine bedeutende Komponente, ist schließlich jedes Lied mit lasziven
Anzüglichkeiten überfrachtet („10 nackte
Frisösen“, „Du hast so schöne Hupen“ etc.) und eignet sich bestens als
atmosphärischer Schlüpferstürmer. Haben Sie eigentlich schon erzählt, was Sie
so treiben im Leben ? Am besten irgendwas mit Handwerk !!! Das klingt nach
feste anfassen und Sie bleiben so komfortabel im Kontext der angesprochenen
musikalischen Darrreichung mit pseudo-erotischem Anstrich. Schließlich kann so
im weiteren Gespräch mit sehr hilfreichem Vokabular hantiert werden: Mit
spitzbübischem Lächeln eingestreute Begriffe wie „Glattrohr“, „Heizstab“ oder
„ordentlich Speis in die Ritze“ machen dem Konterpart klar, wo die Reise heute
Nacht hingehen soll. Selbst einen Straßenkehrer kann man hier mit praktikabler
Sozialerotik versehen („Ich weiß schon, wie man mit nem großen Stiel umgeht und
anschließend ordentlich bürstet..). „Und so hobbymäßig ?“ Zack, sofort den per
Rapidshare gesaugten Mitgliedsausweis der Freiwilligen Feuerwehr rausgeholt.
Allein schon wegen den möglichen Hinweisen auf den dicken Schlauch und die
funktionstüchtige Spritze. Dahinter kleben dann unauffällig das mit Paint
zusammengeschusterte und sauber einlaminierte Entree-Billet zu „Europas größter
Kegelparty“ und der fotogeshoppte Bild-Beweis, dass Sie mal irgendwo zwischen
Axel Fischer und Mickie Krause gestanden haben. Selbstverständlich von beiden
handsigniert und mit dem Hinweis: „Wie immer geile Party mit dir“. Spätestens
in diesem Moment ist die Dame Ihnen genetisch bedingt ausgeliefert und Sie
können die nächste Phase zünden.
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Bringen Sie Ihre Kanione gezielt in Stellung ! |
Einsatz im Gefecht: Peitschen
Sie sich nun ruhig mit wolllüstigen Phantasien im Stile altrömischer Orgien auf. Stellen Sie sich so plastisch
wie möglich vor, wie Sie mit der werten Gesprächspartnerin jetzt und hier auf
dem Barhocker die „Budapester Beinschere“ vollziehen oder gemeinsam unter
Einbeziehung der Stützkraft des Pissoirs den verwirrten Toilettengängern die
„Hängende Fledermaus“ präsentieren. Garnieren Sie Ihre diesbezüglichen Gedanken
mit etwas Obst oder den herumstehenden Knabberstangen und denken sie dabei über
alternative Zufuhrwege der Nahrungsaufnahme nach. Warum nicht die sekundären
Geschlechtsmerkmale der Dame auch noch zeitgleich mit der eben
erworbenen Pizza einreiben und anschließend ihr den Teiglappen auf das blanke
Heck knallen ? Scheuen Sie sich keineswegs, diesen abgrundtief albernen Faden immer
weiter zu spinnen und dann auch entsprechend zu kommunizieren: Was in anderen
Etablissements selbst im Anfangsstadium nichts als ein feuchter Männertraum
wäre und bei Äußerung die postwendende Handkante zur Folge hätte, besitzt auf
der Ü-30-Disko sogar in seiner komplexesten Primitivität absolute Frontreife. Deshalb
keine Sorge: Das Niveau hängt bereits seit geraumer Zeit aufgrund der gesamten Veranstaltung kotzend über dem
Porzellan-Bottich, und die zu später Stunde noch anwesenden Mädels sind hier genauso verludert wie
in den „St.Pauli-Nachrichten“ immer dargestellt !
Den
restlichen Ablauf des Abends überlassen wir Ihnen, denn alles was jetzt kommt ist ein reiner Selbstläufer. Testen Sie sich ruhig aus. Wie eingangs erwähnt wird
alles auf die Rückbank Ihres Autos hinauslaufen. Entfernen Sie also vorher die hier versammelten Hundehaare, ansonsten wird die vermutlich notwendige Depilation der Beute kaum mit Argumenten zu unterfüttern sein. Aber auch diesen Part können Sie an dieser Stelle sportlich angehen: Haben nicht die indigenen Urvölker Amerikas als Zeichen eines siegreichen Feldzuges stets einen Skalp mit ins heimische Zelt gebracht ? Was dem teutonischen Waidmann sein Geweih am Kamin, ist Ihnen eben nun die Beckentolle Ihrer Gespielin über dem Plasma-Screen. Gut gebürstet werden Ihre Freunde nach dem ersten Schauder respektvoll zu Ihnen aufschauen !
Das erste Level unseres lasziven Hürdenlaufes haben Sie also mit Bravur gemeistert. Freuen Sie sich dann auf übermorgen, wenn wir
den Schwierigkeitsgrad erhöhen und sich die ersten Schwierigkeiten auftun.
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