Nationaldenkmäler: Jedes Land hat
sie, diese pompösen, vom gottgeliebtesten Künstler des
eigenen Stammes entworfenen und mit den edelsten Materialien errichteten Prachtwerke der Erinnerungs-Architektur. Doch machen wir uns
nichts vor: Die Gründerzeit der klassischen europäischen Staaten liegt nun
schon ein, zwei oder auch mehr Hektoden zurück. Entsprechend verstaubt und
zugewuchert sind dann eben auch die in Stein gehauenen Reminiszenzen an gleichsam verblichene nationale
Übermenschen, die durch sie geführten Schlachten oder herbeigeführte
Einigungsprozesse sowie anderweitige von ihnen getätigte und schlussendlich durch profane Beobachter sakralisierte Handlungen.
Die weiland angedachte erleuchtende Betrachtung der alten Helden ist somit heutzutage nur Gärtnern mit Hang zur Brandrodung, am Antiquariatshandel orientierten Steinmetzen oder politisch-ideologischen Abrissunternehmen möglich. Höchste Zeit also, den bedeutenden Ländern dieser Welt wieder passgenaues Götzentum als Identifikationsangebot zu schenken: Eine in schmucke Festkörper gehauene Richtschnur, die sich jedem Betrachter sofort wieder erschließt. Dazu soll die vorliegende Serie dienen, in der mittels entsprechenden Vorschlägen eine endlich wieder valide Kongruenz hergestellt werden soll zwischen dem zeitgenössischen werten Befinden eines Staatsvolkes und der monumentalen Ausgestaltung der nationalen Vorzeigeplätze und touristischen Kumulationspunkte.
Die weiland angedachte erleuchtende Betrachtung der alten Helden ist somit heutzutage nur Gärtnern mit Hang zur Brandrodung, am Antiquariatshandel orientierten Steinmetzen oder politisch-ideologischen Abrissunternehmen möglich. Höchste Zeit also, den bedeutenden Ländern dieser Welt wieder passgenaues Götzentum als Identifikationsangebot zu schenken: Eine in schmucke Festkörper gehauene Richtschnur, die sich jedem Betrachter sofort wieder erschließt. Dazu soll die vorliegende Serie dienen, in der mittels entsprechenden Vorschlägen eine endlich wieder valide Kongruenz hergestellt werden soll zwischen dem zeitgenössischen werten Befinden eines Staatsvolkes und der monumentalen Ausgestaltung der nationalen Vorzeigeplätze und touristischen Kumulationspunkte.
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"Bella gerant alii, tu felix Austria nube" |
Aktuelle Essenz der nationalen Seele dieses Landes: Gebärdet sich trotz Vranitzkys Bemühungen immer noch gerne als erstes Opfer des Nationalsozialismus. Besteht daher zumindest in Diskussionen mit Deutschen auf national strikt getrennte Rechnungen und die Verneinung jeglicher historisch bedingter Verwandtschaft. Als Revanche für die 1938 vollzogene feindliche Übernahme dient das Wunder von Cordoba vierzig Jahre später. Danach scheint in der Alpenrepublik außer dem immer wiederkehrenden Wiener Opernball und Haiders übermotivierter Fahrweise nichts wesentliches mehr passiert zu sein.
Daraus resultierendes Nationaldenkmal: Zur weiteren Befeuerung des österreichischen
Opfermythos als Grundlage der staatlichen Eigenständigkeit schreit eine solche Erinnerungs-Skulptur geradezu danach, direkt im Zentrum des Wiener Praters (genauer: Wurstl-Prater) aufgestellt zu werden. In feinstem Krastaler
Marmor gehauen steht dann da auf dem Sockel ein Wehrmachts-Soldat aus dem Bezirk Meidling,
welcher gerade den daneben stehenden Juden aus dem Bezirk Leopoldstadt in den Zug nach
Dachau knüppelt. Blattgolden ist diese Szene dann untertitelt mit dem Slogan:
"Wiener Melange der österreichischen Opfergruppen des
Nationalsozialismus". Und gleich darunter in fester Handschrift das
neongelbe Grafitto eines ostmärkischen Exkulpationisten: "Befehl ist, war
und wird immer Befehl bleiben".
Davor sehr schmuckvoll stehend ein von dem k.u.k.-treuen "Bundesheer" zusammengeschraubter und mit einem in Frakturschrift versehenen "Waldheims Heil"-Silberprint aufgestellter Gedenkkranz, welcher nach der jüngst verordneten Nichtteilnahme der staatlichen Schützengilde an den Sezessions-Treffen der "Ulrichsberggemeinschaft" nun zur anderweitigen Verwendung frei gegeben wurde.
Davor sehr schmuckvoll stehend ein von dem k.u.k.-treuen "Bundesheer" zusammengeschraubter und mit einem in Frakturschrift versehenen "Waldheims Heil"-Silberprint aufgestellter Gedenkkranz, welcher nach der jüngst verordneten Nichtteilnahme der staatlichen Schützengilde an den Sezessions-Treffen der "Ulrichsberggemeinschaft" nun zur anderweitigen Verwendung frei gegeben wurde.
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Foto vom emanzipatorischen "Tag der Fahne" |
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